SignetDie Edition
WERKSTATT in der FISCHERGASSE

"Grabe wo du stehst!" So nannte der Schwede Sven Linqvist sein "Handbuch zur Erforschung der eigenen Geschichte" und er meinte damit, daß alle Orte voller Geschichten sind über ihre Geschichte, nicht nur die Metropolen und Machtzentren. Weil sie aber flüchtig sind wie die Erinnerung, muß man sie wieder erzählen. Solche Geschichten, die sich an einem alten Dokument festhalten, sind Gegenstand der Edition WERKSTATT in der FISCHERGASSE; kleine Musterstücke, die sich so oder ähnlich wohl auch an anderer Stelle finden ließen. Zu was sie gut sind? Wer die Geschichte seiner Region nicht kennt, kann dort vielleicht wohnhaft sein, schwerlich aber wird er heimisch.
Ein besonderer Reiz liegt darin, diese alten Geschichten gewissermaßen von ihrer "Rückseite" zu erzählen, so daß ihre verborgenen Verbindungslinien zum Heute sichtbar werden. Mitunter kommt dann Unerwartetes ans Licht, das Gegenwärtiges neu beleuchtet. "Denn", so hat einmal einer gesagt. "Geschichte soll nicht das Gedächtnis belasten, sondern den Geist beleben".

Neben den Büchern auf der Hauptseite sind vom gleichen Autor in der Edition WERKSTATT in der FISCHERGASSE eine Reihe kleiner Bände mit solch dokumentarischen Geschichten erschienen, in limitierter und numerierter Auflage und zumeist handgefertigt von einem liebenswerten Buchbinder im Dorf, der sein altes Handwerk noch mit Hingabe ausübt.


Die WeinapothekeDie erste Auflage der WEINAPOTHEKE erschien hier.
Und noch gibt es einige Restexemplare der 3. Auflage.
Numehr zum Sonderpreis von Euro 17,00
Auf Wunsch signiert
(Hinweis über Bestellmöglichkeiten siehe unten.)

 

 

Titel: Bulle

Elmar M. Lorey
Die rätselhafte Krankheit des Wallufer Gemeindebullen.
Was eine Gemeinderechnung vom Jahre 1785 erzählen kann.

Amtliche Dokumente sind nicht selten der letzte Akt, gewissermaßen der Schlußpunkt am Ende einer Geschichte, die ihre Verfasser bisweilen eher zu verschleiern als aufzudecken bemüht sind. Mitunter wird allerdings gerade jene Sorgfalt und Sachlichkeit, deren sie sich dabei befleißigen, zum listigen Komplizen, die im neugierigen Leser kriminalistische Instinkte weckt...

So jedenfalls scheint es sich mit einer Rechnung vom 20. Dezember 1785 zu verhalten, die zum alten Aktenbestand der Rheingaugemeinde Walluf gehört. Schon auf den nächsten Blick zeigen sich kleine Merkwürdigkeiten, die den Anfangsverdacht nähren, daß es sich hier nicht um Zufälligkeiten, sondern gar um eine rechte kleine Schurkerei handelten könnte, in die einige der Dorfbewohner verwickelt sind. Und schon sind wir mitten in einer Geschichte um das medizinische Wundermittel der Zeit, den Theriac, und bei den hochangesehenen italienischen und französischen Einwanderern im Rheingau, aber auch bei einem kleinen Täuschungsversuch, mit dem die dörflichen Pächter des gemeindeeigenen Bullens dem angeschlagenen Ansehen ihres Schützlings wieder auf die Beine helfen wollen.
Ein unterhaltsamer Blick in die Kultur- und Medizingeschichte der Zeit, ein Blick in die Alltagsgeschichte der kleinen Leute, denen es damals offensichtlich sehr wohl gelungen war, Menschen anderer Sprachen und Nationalitäten erfolgreich in ihr Gemeinwesen zu integrieren. Einer ihrer Bürgermeister war ein Italiener...

Edition WERKSTATT in der FISCHERGASSE
99 Seiten, zahlr. Abbildungen und mit dem Faksimile der Rechnung im Anhang
Handgebundene, limitierte, num. Auflage Euro 12,50 (vergriffen)
Sonderausgabe: Brosch. Euro 10,15

Titel: Kinderschlacht

Elmar M. Lorey
Die Rheingauer Kinderschlacht von 1795
Über eine Rheingauer Episode aus der Franzosenzeit und ihre bisher unbekannte Urfassung

Die Geschichte von den Knaben der benachbarten Dörfer Nieder- und Oberwalluf, die einstmals ihren Streit mit echten Gewehren und wirklichen Verwundeten ausgetragen haben sollen, gehört gewissermaßen zum Sagenschatz des Rheingaus. Was aber ist wirklich dran an dieser auf den ersten Blick eher blutrünstigen Geschichte, die allerdings schon lange niedergeschrieben war, als die Brüder Grimm noch mit dem Sammeln ihrer Deutschen Märchen beschäftigt waren?

Nach langer Suche war die bisher unbekannte Urfassung dieser Episode ausfindig zu machen, die ursprünglich im Jahre 1796 in einer Berliner Zeitung veröffentlicht wurde, ehe sie in die dreibändige Geschichtensammlung eines pädagogischen Aufklärers im damals russischen Riga geriet, die bisher als älteste Quelle galt. Vor allem aber wird die Geschichte einer Fälschung erzählt. Denn der ehemals vom aufklärerischen Geist geprägte Zeitungsbericht, dessen anonymer Verfasser damals ausgerechnet unter den Rheingauer Knaben bisher in Deutschland noch unbekannte demokratische Tugenden entdeckt zu haben glaubte, geriet Mitte des 19. Jahrhunderts in die bemühten Hände obrigkeitsfixierter Pädagogen. Mit einigen kleinen Tricks gelang es ihnen, der ehemals aufklärerischen Episode die republikanischen Zähne zu ziehen: Aus einem kleinen Lehrstück zur Einübung der Demokratie wurde eine Art Rohrstock zur Beförderung von Untertanengeist. Ausgerechnet diese Version, der man Witz und Geistesgegenwart erfolgreich ausgetrieben hatte, ist heute zumeist im Umlauf.
Hier eine Kurzfassung

Edition WERKSTATT in der FISCHERGASSE
234 Seiten, mit zahlr. Abb. und Faksimiles
Handgebundene, limitierte, num. Ausgabe (vergriffen)
Sonderausgabe: Brosch. Euro 10,15


Die alte Johanniskirche in NiederwallufElmar M. Lorey
Die alte Johanniskirche in Niederwalluf
Oder Von verbotenen Heiligen, wartenden Königinnen und wandernden Knochen.

Es muß von allerlei Kriegsgeschrei erzählt werden, von Bischöfen, die ausgerechnet bei Walluf funktionierendes Handwerkszeug im Rhein versenken, von wartenden Königinnen und von Knochen, die auf die Wanderschaft gingen. Auch prominenten Besuchern wie Wolfgang Amadeus Mozart und dem alten Goethe werden wir flüchtig begegnen und hochverehrten Heiligen, die bisweilen am Durst der Gläubigen scheiterten. Doch neben solchen Episoden geht es vor allem um die Baugeschichte der ehemaligen Pfarrkirche und der Turmburg aus ottonischer Zeit, sowie über die Geschichte des Dorfes, das eines Tages sein Zentrum auf die andere Seite des Baches verlegte. Statt "die Kirche im Dorf zu lassen", machte sich das Dorf davon. Ein kleiner Spaziergang durch tausend Jahre Geschichte. (Zu einigen Informationen über die Alte Johanniskirche in Walluf)

Edition WERKSTATT in der FISCHERGASSE 2001
94 Seiten, mit zahlr. hist. Abb.
Broschur Euro 8,60


Kontakt:
info(at)elmar-lorey.de

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WERKSTATT in der FISCHERGASSE
Postfach 82
D - 65 396 Walluf

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