200 Jahre Rhein(gau)-Romantik
Aus gegebenem Anlaß
Anmerkungen zur Psychopathologie des Rheingauers
von Elmar M. Lorey

Das Hilchenhaus in Lorch vor seiner Ruinierung„Solange die Legende vom Rheingau sich glatt und ohne Schrammen behauptet, dürfen dem Rheingau neue Wunden beigebracht werden.
Erst wenn es ihr schlecht erginge, würde es ihm besser ergehen."

 

Michael von Poser
zur schmerzhaften Kluft zwischen
Rheingau-Legende und Rheingau-Wirklichkeit
in
: Der Rheingau, Wiesbaden 1988

 

Angesichts 200 Jahre Rhein(gau)-Romantik stellt sich die Frage:
Warum geht der Rheingauer so mit seinem Rheingau um? Sie fragen Wie?
Hier einige Bilder
Ist es vielleicht so, wie die Rheinlandhistoriker Rainer Pause und Martin Stankowski in ihrem neuen Kabarettprogramm Der Rhein. Der Rest ist Ufer! meinen: „Vor 200 Jahren entdeckten englische Touristen, immer auf der Suche nach besserer Verpflegung als in der Heimat, den Rhein und waren begeistert vom Fluß, den Felsen und Bergen: für Fremde die ideale Landschaft!"
Hat der Rheingauer die Romantik vielleicht deshalb nie adoptiert, weil sie eine britische Erfindung ist? Das könnte sein. Aber wir wollen es genauer wissen. Werfen wir also  einen Blick in die Untiefen des Seelenlebens des Rheingauers.

 
Gefühl und Politik
Zur Seelenlage des Rheingauers
 

Das Gefühlsleben des Rheingauers - und auch der Rheingauerin - ist eine komplizierte Sache. Dabei spielt übrigens kaum eine Rolle, ob er hier gezeugt wurde oder ob er sich und sein Zeug erst später hier angemeldet hat. Noch vertrackter wird es, wenn dabei auch noch sein angestammtes Revier, der Rheingau, ins Spiel kommt.
Dann geht es nämlich nicht nur um seine Gefühle, sondern zugleich um Politik. Denn der Rheingauer steht noch nicht unter UNESCO-Verwaltung, der Rheingauer verwaltet sich selbst. Und damit fangen die Probleme an.

Wenn man den Rheingauer unter Laborbedingungen betrachtet, kommt es in hohem Maße darauf an, zu unterscheiden, was der Rheingauer fühlt und was der Rheingauer tut. Noch etwas anderes ist, was der Rheingauer denkt. Besonders kompliziert ist, was der Rheingauer sagt. Das zeigt schon ein erster Blick auf den modernen Rheingauer, der sich des Internets zu bedienen weiß.

Wer beispielsweise durch das Gästebuch der Initiative „Aus Liebe zum Rheingau" blättert, stößt häufig auf nur einen einzigen, dafür aber genialischen Satz. Und der lautet: „Unser Rheingau soll so bleiben wie er ist".

Diesen Satz nun wörtlich zu nehmen, wäre ein grobes Mißverständnis. Es handelt sich hier nämlich um eine typische Rheingauische Sprachverkürzung, eine gewissermaßen emotionale Worteinsparung, die eigentlich sagt: „Was glaabt ihr, was ich alles dazu saache könnt. Aber warum soll ich hier lang rum schwätze. Ihr wißt doch eh, was ich meine. Macht doch endlich emol ebbes."

Der Rheingauer meint mit diesem befehlsförmig artikulierten Satz keineswegs, daß der Rheingau so bleiben soll, wie er ist, sondern daß er besser werden soll. Ausführlicher gesagt, meint der Rheingauer damit, daß ihm eigentlich schon das Herz am Rheingau hängt. Es geht ihm also um ein Gefühl und zugleich geht es ihm um Politik.
Aber da stoßen wir schon auf den ersten Widerspruch im Rheingauer als solchem. Gefühl und Politik gehören für ihn nicht zusammen. Und deshalb möchte er darüber eigentlich auch gar nicht reden.

Welchem Gefühl gibt der Rheingauer überhaupt Ausdruck?
Dazu hilft uns vielleicht ein Blick auf den historischen Rheingauer. Also den, der vor unserem geistigen Auge steht bei diesem Gedenkjahr „200 Jahre Rheinromantik".
Fokusiert finden wir seine Spuren zum Beispiel in den immer wieder nachgedruckten Kupfer- und Stahlstichen des 19. Jahrhunderts. Da sehen wir zuerst die heroischen Burgruinen - ein Rhein-touristischer Service der französischen Truppen, der aber schon aus den Jahren 1688 & folgende stammt und den wir hier erst mal vernachlässigen können. Trotzdem erster Hinweis: Zerstörung  -  kann sich auch positiv auswirken.

Wenn wir nun die Lupe zur Hand nehmen, entdecken wir auch den historischen Rheingauer, wie er auf schlammigen, ungepflasterten Wegen wandelt, an ruinösen Kaimauern sitzt und zwischen halb zerstörten Häusern, über die der moderne Rheingauer zwar ins Schwärmen kommt, in die er aber um keinen Preis jemals einziehen würde. Und wenn man diesen lustigen Vorhang aus idyllischem Landleben noch etwas lüftet, zeigt sich der historische Rheingauer vor allem in bejammernswerter Armut. Seit 1793 hat er die erbärmlichen Folgen der Koalitionskriege hinter sich, direkt gefolgt von den Napoleonischen und dann den Befreiungskriegen. Selbst Goethe vermerkt 1814 noch die Einquartierungskreiden an den Wallufer Häusern, die aber - wie er so vielzitiert sagt - „jetzt in tiefem Frieden liegen".

Fragen wir also, was hat der Rheingauer damals gefühlt?
Seine Gefühle bestanden im Grunde aus Friedenssehnsucht, aus ersten Hoffnungen auf eine demokratische Zukunft - bis hin zur mißlungenen 48er Revolution, bei der auch der Rheingauer zauderte. Dann fühlt er sich verdammt eingeengt in der - vom Wiener Kongress gerade wieder zementierten - Kleinstaaterei. Ab Mitte des Jahrhunderts sitzen ihm die Preußen im Nacken mit ihrem Drill und Obertanengeist. Er aber möchte nicht mehr Untertan sein und sucht nach Platz und Raum in einer noch immer nicht geborenen deutschen Nation.
Als die Eisenbahn mitten durch seine Dörfer geschlagen wird, da ist er ganz euphorisch und fortschrittsfroh. Er beklagt nicht die Schneisen, die das Dorf zerschneiden und seinen Blick vom Ufer abschirmen. Im Gegenteil: Er schwärmt von der neuen Bewegungsfreiheit. Hinaus in die Welt, wie die Reichen und Mächtigen, will er. Und er hofft auf das Ende der Armut und auf die gleichen Rechte und pflegt das innige - noch unverdächtige - Nationalgefühl. Jede Brücke hätte er über den Rhein geschlagen, nur um seinen deutschen Bruder schneller zu erreichen. Er ist also ausgesprochen veränderungssüchtig und will alles neu machen.

Damit steht fest: Der historische Rheingauer als solcher hatte Gefühle und machte damit Politik. Er war - im wahrsten Sinne des Wortes - ziemlich aufgeweckt.

Wie verhält es sich nun mit dem „heutigen gemeinen Rheingauer"?
Auch er hat Gefühle, ohne Zweifel.
Wenn er zum Beispiel sagt: „Unser Rheingau soll so bleiben wie er ist", dann drückt diese Sprach-Spar-Version ja nicht Veränderungsfeindlichkeit aus, noch nicht einmal tapferes Ausharren bei dem, was ist. Es ist einfach der Ausdruck von Schmerz, von irgend einer Art von Heimweh. Aber weiß das der Rheingauer selbst?

Das ist nicht einfach zu sagen. Das Gefühlsleben des Rheingauers ist nun mal kompliziert. Schauen wir genauer.

Der Rheingauer als solcher weiß natürlich, daß er in einer globalisierten Welt lebt, in der alles mit allem zusammenhängt. Wenn in China ein Sack Reis umfällt, befürchtet der Rheingauer - auch in der Chaos-Theorie bewandert -, daß das seinen Alltag erschüttern könnte. Und so ist ein großes Drängen in ihm, einen überschaubaren Raum zu haben, in dem er sich von all den schlechten Nachrichten aus dem weltweiten Raum zurückziehen kann. Er sucht Geborgenheit. Und Geborgenheit gibt Identität. Und die findet er im Rheingau.

Nun ist der Rheingauer als solcher nicht romantisch. Ihm genügt es, daß er im romantischen Rheingau lebt. Dabei ist es ihm eher gleichgültig, ob er im Rheingau heimisch ist oder nur wohnhaft. Letzteres hat ja mit Haft zu tun; insofern schafft sich der Rheingauer seine Haftbedingungen selber.

Wie geht das?
Wenn der Rheingauer zum Beispiel ein altes Haus saniert, so tut er das prinzipiell so gründlich, daß von der langen Geschichte dieses Hauses kaum eine Ahnung übrig bleibt. Wenn die alten Fensterläden entsorgt und die gegliederten Fenster durch Großscheiben ersetzt sind und das Haus jetzt hohläugig in die Gasse klotzt, dann überwältigt den Rheingauer das Gefühl, endlich auch ein richtig modernes Haus zu besitzen. Wie im Neubaugebiet.
Doch bisweilen fremdelt er. Denn man muß auch sagen, daß der Rheingauer gelegentlich doch von romantischen Gefühlen gestreift wird. Dann packt ihn die Sehnsucht nach etwas gediegen Historischem und er möchte etwas vom langen Mantel der Geschichte erhaschen, der einstmals über seiner Heimat wehte.

In einem solchen wehen Augenblick sucht er eine Straußwirtschaft mit möglichst kleinen Butzenscheiben und vielen alten Holzbalken auf. Und wenn die zugemacht hat, weil der Winzer an den Dorfrand ausgesiedelt ist, dann setzt er sich eben dort vor die neue Betonwand, die ein Lüftelmaler etwas angeschmückt hat, unter 3 Meter Holzpergola vom Baumarkt - mit Bondex geschwärzt- an der 2 Geranien-Ampeln aus Styropor baumeln. Das ist romantisch.

Bisweilen aber kommt der Rheingauer dabei ins Grübeln, ob das wirklich der romantische Rheingau ist. Die Maxime, daß Zweifel der Anfang aller Erkenntnis ist, hat sich im Rheingau nicht wirklich halten können. Der Rheingauer löst das Problem anders: Da sitzt er nun und blickt sehnsuchtsvoll in die Rebzeilen gegenüber und träumt davon, daß der Rheingau eigentlich noch ganz schön ländlich ist - wenn man den Blickwinkel etwas enger stellt und zwei Schoppen drin hat. Ja es kann so gar passieren, daß ein träumerischer Wahn - verbunden mit lebenspraktischem Denken - in ihm die Oberhand gewinnt, und vor seinen Augen die Vision entsteht, daß es vielleicht noch schöner wäre, wenn er selbst hier draußen ein schönes Zweifamilienhaus hin bauen würde. Da hätte er ja die Natur direkt vor der Haustür.

Hier muß man dazu sagen: Für den Rheingauer ist die Monokultur des Weinbaus grundsätzlich Natur. Und damit hat er ja auch im gewissen Sinne Recht. Denn der Weinbau gehört zur Kultur, während Kartoffeläcker etwa zur Landwirtschaft gehören. Diese Unterscheidung ist wichtig für den Rheingauer. Denn Kartoffeln sind notwendig für den Lebenserhalt. Das ist Kommerz und dafür gibt es Aldi. Und bei Aldi würde er nicht gerne wohnen.
Wein aber ist nicht lebensnotwendig, ist schön und gehört zum Feierabend, und damit zur Kultur. Der Rheingauer weiß: Als Weintrinker ist er zum Kulturträger geadelt. Eben: Natur und Kultur in einem.

Allein deshalb wird der Rheingauer das Rauschpotential seiner Landschaft immer tapfer verteidigen, wobei er es mit dem Unterschied zwischen Rausch und Traum ebenso leicht nimmt, wie mit dem Unterschied zwischen Lebensstandard und Lebensqualität. Der Wingert erinnert ihn mit den strengen geraden Zeilen an seinen Garten, in dem die Natur mit Vorliebe gerade und symmetrisch angeordnet ist. Das beruhigt. Und sollte er doch ein mal das Bedürfnis nach Wildheit und gewachsener Unordnung verspüren, dann macht er eben einen Spaziergang entlang am alten Leinpfad zwischen Walluf und Eltville. Da findet er zwei Kilometer Wildwuchs - vorsichtig zwischen Mauer und Uferbefestigung angeordnet. Und wenn man den Weg hin und auch wieder zurückgeht - zwischendrin ein paar Piffcher am Eltviller Weinstand - dann ist das ein ganz passables Naturerlebnis und füllt einen kompletten Nachmittag und die Parkplätze in Walluf.

Überhaupt nimmt es der Rheingauer als solcher mit dem Typischen nicht so genau. Es muß eben nur irgendwie regional sein. Es könnte ihm zum Beispiel leicht passieren, daß er eine Bayerische Jodlergruppe unterhalb der Germania als regionale Brauchtumspflege durchgehen ließe.

Hier wird ein weiterer wichtiger und positiver Grundzug des Rheingauers sichtbar: Der Rheingauer als solcher ist grundsätzlich großzügig. Eben nicht so pingelig.

Der Rheingauer weiß zum Beispiel sehr gut, daß es in der Politik so eingerichtet ist, daß seine Gemeinde auch von der Gewerbesteuer lebt und die Politiker ständig an der heiligen Kuh „Standortpolitik" melken. Wenn sie die Kuh falsch melken und das Blech- und Betonfachwerk des Gewerbegebietes sich wie ein frisch gewirkter Galgenstrick um den historischen Dorfkern gelegt hat, spürt das auch der Rheingauer. Dann greift er eben - lebenspraktisch wie er ist - zu einer seiner Strategien der Selbstmedikamentierung. Er macht dann einfach einen Ausflug ins Elsaß, das ihm ohnedies als die gelungenere Fotokopie des Rheingaus vorkommt.

Nun darf man dem Rheingauer auch nicht unrecht tun. Vor allem nicht dem Rheingauer in Gestalt des Kommunalpolitikers. Auch der liebt seinen Rheingau. Und er liebt den Rheingauer als solchen, weil er ja vom Rheingauer wiedergeliebt werden will. Welcher Politiker will schon einsam sein. Doch dazu müßte er wissen, was der Rheingauer fühlt, was er denkt und was er wünscht. Allein schon deshalb würde er dem Rheingauer gerne die Wünsche von den Augen ablesen, weil er dann darauf rechnen könnte, später wiedergeliebt zu werden. Aber: Da verweigert sich der Rheingauer. Eher zieht er die Arbeit auf einer handelsüblichen Galeere vor, als mit seinem Rheingaugefühl Politik zu machen. Träume behält der Rheingauer grundsätzlich für sich. Er redet zwar viel, doch wichtig ist ihm, was er nicht sagt.

Hier entsteht das fundamentale Rheingau-Problem: Der Rheingauer als solcher ist ein schwieriger Partner der Politik. Auf eine vertrackte Weise ist er verschlossen und zugeknöpft und sagt dem Politiker einfach nicht, was er fühlt. Und weil er nicht  so aufgeweckt ist - wie sein romantischer Vorfahre - sondern träumerisch, leidet er leise vor sich hin und weiß eigentlich selber nicht warum. Da kommt er auch mit seinen drei existentiellen Fragen nicht wirklich weiter: Woher komme ich? Wohin gehe ich? Und wann gibts Abendessen?

In diesem Dilemma bleibt dem Rheingauer Politiker, der erst in zweiter Linie Politiker und zunächst einmal Rheingauer ist, gar nichts anderes übrig, als seinen Gefühlshaushalt anderswo aufzutanken. Zum Beispiel durch ein Erfolgsgefühl. Die Ansiedlung einer neuen Gewerbehalle oder eines 320 Bettenhotels kann außerordentlich gefühlsstark wirken, weil es dann in der Gemeindekasse klingelt. Und das wiederum beflügelt den Gefühlshaushalt.

Wir sehen also - unter psychologischen Gesichtspunkten betrachtet - leidet der Rheingauer als solcher an einer Verwirrung der Gefühle und zugleich an traumbedingter Sprachhemmung. Und das muß zwangsläufig zu einer verwirrten Politik führen. Und verwirrte Politik führt zu verwirrender Landschaftsgestaltung.

Nun darf man dem Rheingauer aber auch nicht zu nahe treten. Seine Gefühle sind im Grunde immer noch zu wenig erforscht. Zum Beispiel sein Auto- und Straßengefühl, seine Verhältnis zum Stau, den er verabscheut und doch selber fabriziert. Daß er im Keller eine Eisenbahn aufgebaut hat, aber die Deutsche Bahn haßt. Oder haßt ihn womöglich die Deutsche Bahn? Wer weiß!
Dennoch hat er eines gemeinsam mit der Bahn: Beide kommen meistens zu spät.
Und denken wir nur an sein noch immer geduldiges Abgrenzungsbedürfnis gegenüber der anderen Rheinseite - gegen „die schäl Seid" - so als wären da noch immer die Franzosen. Hier liegen emotionale Potentiale, die noch nicht wirklich erforscht sind und deren mögliche Stoßwellen noch niemand getestet hat.

Kommen wir also zum Schluß und damit zu dem, was schließlich gerade im vielbesungenen Rheingau wirklich zählt. Das Gefühl des Rheingauers gegenüber dem Touristen. Genau betrachtet: ist es unklar, ambivalent. Aber genau das verbindet ihn mit dem Touristen. Der hat nämlich auch gemischte Gefühle.

Warum?
Das Lorcher Hilchenhaus verpacktWenn der Tourist in den Rheingau reist, dann ist er verlockt von den Rheingau-Prospekten und Glanz-Postkarten. Aber die haben vorbeigeguckt an den fabelhaften Neubaugebieten, den uferfreien Dörfern, an der herben Stille grandioser Gewerbeparks und den rätselhaften Gebrauchsanweisungen an kunstvoll mit Plastik verhüllten Renaissancehäusern. Da ist der Tourist als solcher erst mal überrascht, wenn er sich umschaut. Und er muß glauben, daß der Rheingauer seinen Rheingau haßt.

Aber das ist - wie wir ja wissen - ein Irrtum. Der Rheingauer als solcher liebt seinen Rheingau. Und das ist ja gerade das Sympathische an ihm. Er ist zwar gefühlsmäßig etwas verwirrt und nicht wirklich glücklich, aber zugleich ist er so träumerisch verliebt in das Bild vom seinem romantischen Rheingau, daß er es goldgerahmt über seinem Sofa aufgehängt hat.

Ein schwieriger Patient, würde der Therapeut sagen. Aber die Erfahrung lehrt, daß der Schmerz irgendwann raus muß.

Irgendwann wird das goldgerahmte Bild mit einem lautem Krach von der Wand fallen - vielleicht vom Schwerlastverkehr, der jetzt an der Haustür vorbei donnert.
Dann wird der Rheingauer erschreckt aufwachen. Und es wird ihn packen. Er wird laut weinen und alles ändern wollen.

Dann wird er die Tür aufreißen und auf die Straße eilen. Und da macht es    -   Rums.

-  Der Rheingauer als solcher ist eben träumerisch
    und läßt sich einfach zu leicht überfahren.
- Besser wäre - er wacht vorher auf.

Hier einige Bilder aus dem realen Rheingau


© Elmar M. Lorey 2002

Erstveröffentlichung bei der Veranstaltung
"Rhein(gau)-Romantik im kritischen Spiegel"
der Initiative Aus Liebe zum Rheingau. am 3.Mai 2002 in Mittelheim im Rheingau.

Des Rheingauers Schmerz

03/2010


[zur Hauptseite]                                   [zur Übersicht über alle Seiten]